zurück zur Presseübersicht

Der Tagesspiegel

Küss mich, halt mich, lieb mich

Prinzessin Prachtvoll. Ella Endlich im Bühnenkostüm. – FOTO: MATHIAS BOTHOR

Melancholie und Kitsch: Die Kreuzbergerin Ella Endlich ist der Stern des Neo-Schlagers. Jetzt singt sie bei der Berlin Revue.

Wer ist denn dieses aprilfrische Frollein? Weißes Hängerkleid, romantisch plissiert, hübsche Figur, hübsches Gesicht und ein Lächeln, dass zu der Zeit, als es noch Fräuleins gab, kess genannt wurde. So steht sie bei der Berlin Revue im Admiralspalast auf der Bühne. Ella Endlich heißt sie, Anführerin der Neo-Schlager-Bewegung ist sie, sagt Gastgeber Mark Scheibe, und ihr Titel lautet: „Hier ist mein Herz“.

[…]

Vormittags in der Kreuzberger Brezelbar sieht Ella Endlich schon wieder so was von aprilfrisch aus. Eine Prinzessin im blauweißen Ringelpulli. Dass sie mit ihren 26 Jahren ein ausgebuffter Profi in der Musikbranche ist, schwingt immer mit. Im Lächeln, im Denken, im Reden. Ella Endlich hat schon ein paar Namen und Karrieren hinter sich. Geboren wird sie in Weimar als Jacqueline Zebisch. Nach der Wende kommt sie als kleines Mädchen nach West-Berlin. Ihr Vater Norbert Endlich, zu DDR-Zeiten Teil des Musikduos H & N, arbeitet hier als Produzent und Komponist für David Hasselhoff, Roland Kaiser und schließlich auch für Junia. Das ist Ella Endlichs erster Künstlername. Mit dem vom Vater komponierten Song „It’s funny“ landet sie als Popsternchen 1999 auf Platz 17 der deutschen Singlecharts und tingelt durch die Lande. Mit 16 reicht’s. Sie will mehr, andere, größere Musik kennenlernen und studiert Musiktheater an der Bayerischen Theaterakademie in München. Bis 2009 folgt eine Musicalrolle der nächsten.

[…]

Ella Endlich singt am 4. Oktober bei der Berlin Revue im Admiralspalast. Ihr Album „Da“ erscheint am 15. Oktober bei Teldec/Warner.

Gunda Bartels, Der Tagesspiegel, 27.09.2010